Backup-Optionen

Eine Backup-Strategie braucht der Mensch!

Im Moment verwende ich zwei externe Festplatten, die ich abwechselnd per Firewire 800 an meinen Laptop anstecke (ein Backup ist kein Backup!). Darauf kommt jeweils: a) ein vollständiges System-Backup mit SuperDuper! und b) sämtliche meiner Foto-Dateien, die für die interne Platte des Laptops zu groß sind.

Ist das zeitgemäß im Jahr 2008? Vielleicht wäre Time Machine doch irgendwann einmal ganz hübsch zu verwenden? Was ist mit anderen Computern, die auch ein Backup bräuchten? Was passiert, wenn ein Einbrecher Computer und Backup-Platten stiehlt, oder wenn die Wohnung abbrennt?

Mein Plan ist derzeit zweistufig:

  • Einrichten eines NAS-Systems
  • Verwendung eines Online-Backups

NAS-System

In Zeiten von Gigabit-Ethernet sollten NAS (Network Attached Storage)-Systeme eigentlich schon halbwegs performant und brauchbar zu verwenden sein. Große (Initial-)Backups würde ich weiterhin über Firewire (oder halt USB, wenn’s sein muß) erledigen, aber fürs Differential-Backup zwischendurch wäre ein NAS sicher ganz praktisch. Für Time Machine gibt es einen Hack, der die Verwendung von NASn ermöglicht.

Nebenbei wäre es auch sehr praktisch, wenn man Foto- und Musikdaten übers LAN auslagern könnte. Fürs dynamische Laden von Foto-RAWs in die Bildbearbeitungssoftware wird’s vermutlich zu langsam sein, für JPEG-Diashows sollte es aber reichen. Und eben zum Auslagern.

Ein Kandidat war zunächst die Raidsonic Icy Box, doch einige Berichte über Datenverluste lassen mich davon Abstand nehmen.

Interessant erscheinen mir aber die Produkte von Buffalo: Auf NAS Central gibt es für die Linkstation und deren Verwandte offene Firmware zum Download. Der größere Bruder der Linkstation ist die Terastation, die ein RAID mitbringt. Die Hacker-Variante der Linkstation heißt Kuro Box und kommt ohne vorinstallierte Platte.

Dann gibt es noch die Thecus N2100 (Yes Box) und die Geräte von QNAP auf dem Radar.

Online-Backup

Ein Backup außerhalb der eigenen vier Wände sollte den endgültigen Schutz vor Datenkatastrophen bringen. Nach einiger Analyse, ich mache es kurz, bleiben nur drei Optionen übrig:

  • JungleDisk: JungleDisk ist eine Software, die Amazon S3-Speicher als Netzwerklaufwerk in den lokalen Rechner einbindet. Das allein ist zwar noch keine Backup-Software, es läßt sich aber etwas darauf aufbauen. Nicht ganz so attraktiv ist das Preismodell von Amazon, da muß man für ein komplettes Backup dann schon mit mindestens 20 Dollar pro Monat rechnen — Amazon verrechnet Speicherplatz und Bandbreite.
  • Mozy: Bei Mozy (Referral-Link!) kann man für fünf Dollar im Monat “unlimitiert” Daten speichern. Klingt gut, ist es aber nicht ganz. Da die Daten mit anderen Benutzern geteilt werden (die selbe Datei mehrerer Benutzer wird nur ein Mal abgespeichert), ist während des Backups, das initial einige Wochen dauern kann, kein Restore möglich. Außerdem akzeptiert Mozy keine verschlüsselten Daten — das war’s dann, danke. Update: Das hat so generell nie gestimmt, und selbst EFS-Dateien sollten jetzt funktionieren — danke für den Hinweis, Klaus! Das Backup funktioniert also jetzt gut, aber zum Restore gibt es doch einige Bedenken: http://wonko.com/article/544
  • Crashplan: Mein Favorit ist jetzt Crashplan. Es handelt sich dabei um eine Java-Software, die wie jene von Mozy permanent im Hintergrund läuft und im Bedarfsfall Daten auf den Backup-Server schiebt. (Das funktioniert angeblich sogar auf der Blockebene des Filesystems.) Der Clou ist aber, das man wie bei einem Peer-to-peer-Netz seine Daten auch zu anderen, befreundeten Crashplan-Benutzern schieben kann.

Online-Backup auf NAS

Die Fusion. Toll wäre es, könnte ich Crashplan direkt auf dem NAS laufen lassen. Das könnte dann Tag und Nacht einerseits mir selbst, andererseits aber auch anderen für deren Crashplan-Backup via Internet zur Verfügung stehen — wenn sie das dann auch noch bei sich aufsetzen, haben wir eine schöne Wolke.

Der Support von Crashplan ist, obwohl ich noch nichts gekauft habe, sehr responsiv. Offenbar bin ich der Erste, der auf diese Idee gekommen ist, es spricht aber nichts Grundsätzliches dagegen. Etwa 30MB Speicherplatz braucht Crashplan, und — Java 1.5.

Jetzt wird’s etwas schwieriger. Meinem aktuellen Kenntnisstand entsprechend gibt es bis dato kein Java 1.5 für ARM9-Prozessoren, die in den meisten derzeit angebotenen NAS-Systemen eingesetzt werden. Das gleiche gilt für die Intel-IOP-Linie, die etwa Thecus verwendet (überhaupt langsam). Bleibt also die gute, alte PowerPC-Plattform.

Leider scheinen PPC-basierte NAS-Systeme im Moment (nicht mehr) zu bekommen sein. Das Beste, das ich gefunden habe, scheint die Kuro Box HG beim japanischen Versender GeekStuff4U zu sein, die dann mit japanischem Netzteil kommt. Ob es das wert ist?

Für Feedback und gute Ideen wäre ich sehr dankbar!